Steigende Energiepreise und der Verbrauch natürlicher Ressourcen wecken bei vielen Eigentümern den Wunsch, den Energieverbrauch ihres Hauses zu reduzieren. Die Möglichkeiten sind vielfältig und Immobilienbesitzer ohne fundierte Kenntnisse auf dem Gebiet des Gebäudebaus können selten zuverlässig einschätzen, an welchen Stellen Einsparpotenziale bestehen.
Eine professionelle Energieberatung unterstützt Eigentümer beim Einsparen von Energie. Geeignete Maßnahmen reduzieren einerseits die Betriebskosten zugunsten der Besitzer, andererseits tragen sie dazu bei, die Ressourcen der Erde zu schonen und den Klimawandel zu verlangsamen.
Ein zentrales Instrument, das Energieberater nutzen, ist die sogenannte Bauwerksdiagnostik. Der Begriff ist in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt, obwohl es sich um eine wichtige Methode handelt, um den energetischen Zustand von Gebäuden zu erfassen.
Was ist Bauwerksdiagnostik?
Bei der Bauwerksdiagnostik überprüfen Sachverständige den Zustand von Gebäuden. Die Untersuchung betrifft die Bausubstanz und die Bauweise. Die diagnostischen Verfahren finden Anwendung, wenn ein Gebäude Schaden genommen hat oder der Eigentümer Umbaumaßnahmen plant. Ein Teilgebiet der Baudiagnostik, die sämtliche Bauten umfasst, ist die Gebäudediagnostik, die Strukturen wie Brücken oder Pipelines ausschließt. Die diagnostischen Verfahren umfassen sowohl die Aufnahme und Beschreibung des Istzustandes als auch die Analyse der erhobenen Daten, aus denen der Sachverständige eine Bewertung vornimmt. Aus dem Fazit leitet er geeignete Maßnahmen ab, die geeignet sind, um die baulichen Gegebenheiten zu verbessern.
Welche Zwecke erfüllt die Bauwerksdiagnostik bei der energetischen Sanierung?
Die Bauwerksdiagnostik verbessert die Effektivität von Maßnahmen zur energetischen Sanierung, indem sie die Bausubstanz analysiert und Schwachstellen in der Konstruktion sowie Schäden findet, die die Energieeffizienz eines Gebäudes reduzieren.
Die folgenden Methoden kommen bei der Diagnostik zur Anwendung:
- Bei der Konstruktionsuntersuchung überprüft der Sachverständige die Baumaterialien und die Bausubstanz sowie die Konstruktion eines Gebäudes.
- Das Aufspüren von Rissen, um durch geeignete Maßnahmen Wärmeverluste zu reduzieren.
- Bei der Gebäudeendoskopie erfolgt eine Untersuchung von Hohlräumen und schwer zugänglichen Bereichen innerhalb eines Gebäudes.
- Feuchte-Untersuchungen analysieren die Luftfeuchtigkeit in Räumen.
- Bei Klimamessungen misst der Sachverständige das Raumklima. Dies umfasst Temperaturschwankungen und die in verschiedenen Räumen vorhandene Luftfeuchtigkeit unter unterschiedlichen Bedingungen.
- Die energetische Bewertung von Bestandsgebäuden dient der Ermittlung der derzeitigen Energieeffizienz.
Den Erfolg energetischer Sanierungen mit Bauwerksdiagnostik sicherstellen
Der Begriff der Diagnostik ist vor allem aus der Medizin bekannt. Ein Arzt untersucht einen Patienten, der über bestimmte Symptome klagt, um festzustellen, worin die Ursache des Leidens besteht. Erst eine erfolgreiche Diagnostik ermöglicht eine effektive Behandlung.
Ähnlich verhält es sich mit der Bauwerksdiagnostik: Indem Energieberater die energetischen Schwachstellen eines Gebäudes identifizieren, können sie ihren Klienten zur Durchführung von Sanierungsmaßnahmen raten, die den bestmöglichen Nutzen entfalten.
Bei einer Energieberatung ohne vorherige Bauwerksdiagnostik laufen Eigentümer Gefahr, Geld in unnötige und ineffektive Maßnahmen zu investieren.